Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 24

1909 - Leipzig : Hirt
24 It. Frankreich als Kaiserreich. angeschlossen hatte, besuchte er König Friedrich Wilhelm Iii. in Potsdam und veranlaßte ihn, der Koalition beizutreten. Es kam darüber ein Vertrag mit Österreich und Rußland zustande. Der preußische Minister Graf Haugwitz wurde zum Lager Napoleons mit diesbezüglichen Erklärungen entsandt. Der Ausgang der Schlacht bei Austerlitz und Österreichs Waffenstillstand mit Napoleon änderten die Sachlage. Der preußische Minister ließ sich von Napoleon zu dem Vertrage von Schönbrunn bei Wien überreden. Hiernach schloß Preußen ein Bündnis mit Frankreich, trat Ansbach an Bayern ab, Kleve und Neuenburg an Frankreich und sollte dafür Hannover erhalten. Die durchsichtige Absicht Napoleons war, Preußen mit England zu verfeinden. Erst nach langem Zögern gab König Friedrich Wilhelm zu diesem Vertrage unter dem Drucke Napoleons seine Zustimmung und besetzte Hannover. Die Folge war, daß England Preußen den Krieg erklärte und preußische jpcmdels-schiffe, wegnahm. Kurz darauf stellte Napoleon England die Herausgabe Hannovers in Aussicht. Darauf erklärte Preußen an Frankreich 1806 den Krieg. In Süddeutschland standen noch von dem dritten Koalitionskriege her 200000 französische Truppen; diesen konnte Preußen mit einem kleinen sächsischen Hilfsheere zusammen nur 150000 Mann entgegenstellen ;^die russischen Hilfstruppen konnten so rasch nicht zur Stelle sein. So kam es, daß die preußisch-sächsischen Truppen bei Saalfeld, bei Jena und Auerstädt im Gebiete der Saale völlig geschlagen wurden; bei Saalseld fiel der preußische Prinz Ferdinand, ein Sohn des jüngsten Bruders Friedrichs des Großen. Bei Jena befehligte Napoleon selbst die Schlacht gegen den Fürsten von Hohenlohe; bei Auerstädt, an demselben Tage, dem 14. Oktober, Marschall Davoüt gegen den Herzog Ferdinand von Braunschweig, der den Feldzug von 1792 angeführt hatte. Der Herzog wurde hier tödlich verwundet. "S" Die regellose Flucht, in der sich die geschlagenen Heere auflösten, verbreitete einen solchen Schrecken, daß die meisten preußischen Festungen ohne Schwertstreich sich den Franzosen ergaben und diese schon am 25. Oktober ihren Einzug in Berlin hielten. Die Festungskommandanten waren meist alte Offiziere, die den neuen Verhältnissen nicht gewachsen waren. Nur Kolberg, Graudenz und die schlesischen Festungen Glatz, Koset und Silberberg behaupteten sich, und Danzig leistete lange Widerstand. Die Königliche Familie floh nach Königsberg. A Napoleon besetzte mit seinen Truppes die preußischen Provinzen recists der Oder, besonders die polnischen Bestandteile Preußens und Rußlands; von den Polen wurden die Franzosen freundlich aufgenommen, sie erhofften eine Wiederherstellung ihres Königreichs durch Napoleon. Im Winter 1807 erschien das russische Hilfsheer. Bei Preußifch-Eylau in Ostpreußen fand eine blutige Schlacht zwischen den Franzosen und den verbündeten Russen und Preußen statt. Einen vollständigen Sieg

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 136

1902 - Karlsruhe : Lang
— 136 — lnasknt den, Dänenkönig zum Nachgeben. Im Frieden zu Wien, 30. ^ttober 1864 trat er die Herzogtümer Schleswig und Holstein an Österreich und Preußen ab. Auf die beiden Herzogtümer hatte der Herzog Friedrich von <üugu]tenburg Erbansprüche, die von allen deutschen Regierungen anerkannt wurden. Als Friedrich in die Herzogtümer eingesetzt werden tollte, verlangte der König Wilhelm I./daß der Herzog ui ein enges Bündnis mit Preußen trete, seine Truppen mit dem preußychen Heere vereinige, in die Bnndessestung Rendsburg preußische Besatzung aufnehme und den Hafen von Kiel an Preußen übergebe. Hierdurch sollte die Bildung eines neuen Kleinstaates verhindert werden. Der Herzog schlug diese Forderungen ab, was von Österreich, den Mittelstaaten und Kleinstaaten gebilligt wurde. Zwischen Österreich und Preußen wurde bte Verstimmung immer größer. Der Bundestag sollte den wegen Schleswig-Holstein ausgebrochenen Streit beilegen. In Berlin wußte man, daß die Entscheidung gegen Preußen ausfallen werde, und war dank der Heeresverbesserung auf den Kriegsfall gerüstet. Überdies hatte Preußen ein Bündnis mit Italien geschlossen, um Österreichs Streitfrage zu teilen. Nach langen Verhandlungen, wahrend welcher von Preußen der Antrag auf etne Umgestaltung des Bundes unter Preußens Führung mtt Ausschluß Österreichs gestellt wurde, beschloß auf Betreiben £sterreichs der Bundestag am 14. Juni 1866, daß ein Bnnde^-heer gegen Preußen kriegsbereit gemacht werde. Nun erklärte der- König von Preußen, er betrachte den Bund als gelöst. Mit gewohnter Schnelligkeit trat Preußen in den nunmehr aus-brechenden Krieg ein. Bis zum Ende des Monats war das hannoversche Heer gefangen und ganz Norddeutfchland in der Gewalt Preußens. Gleichzeitig waren unter blutigen Gefechten zwei preußische Heere in Böhmen eingerückt, und ant 3. Juli wurde bei Königgrätz die Entscheidungsschlacht geschlagen. Das österreichische Heer erlitt eine furchtbare Niederlage. Drei Wochen barauf wurden zu Nikolsburg bte Friebensunterhanblungen eröffnet. Bis zum Schlüsse des Monats Juli würde zwischen bett Bnnbestruppen (Bayern, Hessen, Babenern) und Preußen ant Main gekämpft. Auch hier waren die Preußen siegreich. Im Laufe des Monats August wurde zu Prag der Friede geschlossen Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt am Main, Hessen-Homburg ünd^Schleswig-Holstein wurden dem preußischen Staate einverleibt. Österreich schied aus Deutschland aus, zahlte 40 Millionen -later Kriegskosten ttnd stimmte zu, daß Preußen die Staaten nördlich des Mains zum Norbbeutschen Bttnbe vereinige. Die süddeutschen Staaten würden von Preußen glimpflich behanbelt; neben nicht allzuharten Kriegskostenzahlungen verpflichteten sie sich,

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 405

1906 - München : Oldenbourg
74. Des Kurfürsten und Königs Max I. Joseph innere und äußere Politik. 405 Unmöglichkeit, sollte nicht der kleinere Staat im Anprall der beiden Mächte zermalmt werden. Thiers enthüllt in seiner Geschichte des Konsulats und Kaiserreichs das Motiv, das angeblich dem Zaudern des Kurfürsten ein Ende setzte und ihn zum Bündnis bewog. „Der unglückliche Fürst von Bayern, schwankend zwischen Österreich, welches sein Feind, und Frankreich, welches sein Freund war, jenes aber nah und dieses fern, und zugleich eiugedeuk, daß Bayern in früheren Kriegen beständig bald von diesem bald von jenem erdrückt und beim Frieden stets vergessen war, dieser Fürst wußte nicht, an wen er sich anschließen sollte. Er wußte wohl, daß, wenn er es mit Frankreich halte, er nicht bloß ans Erhaltung sondern auch aus Erweiterung seines Landes hoffen dürfe, sprach auch immerwährend mit dem französischen Gesandten an seinem Hofe, Herrn von Otto, von einem Bündnis mit Frankreich, wagte aber nicht es abzuschließen. Erst als Napoleon an ihn schrieb und ihn benachrichtigte, daß er den Feldzug gegen England aufgeschoben habe und unverzüglich mit 200000 Mann nach Deutschland marschieren werde, auch beisetzte, der Kurfürst werde zur rechten Zeit Beistand erhalten, gab dieser zum Bündnis seine Einwilligung." Was aber jedenfalls noch dringlicher die Einigung mit Frankreich empfahl, war die Nachricht, Österreich habe sich in einem mit Rußland abgeschlossenen Vertrag deu Gewinn Bayerns bis zum Inn garantieren lassen. Bei unparteiischer Erwägung aller Verhältnisse, vor allem der Tatsache, daß eben damals in jedem Lager selbstsüchtige Politik getrieben wurde und Recht wie Moral gleichsam verhüllt und vertagt waren, wird man das Bündnis, das Bayern am 24. August 1805 mit Frankreich schloß, wenn anch nicht rechtfertigen wollen, so doch entschuldigen müssen. Die bayerische Armee wurde unter Napoleons Oberbefehl gestellt; dagegen versprach dieser Bayern gegen jeglichen Angriff zu schützen und verhieß ihm beim nächsten Friedensschluß so reichen Ländergewinn, daß es sich künftig aus eigener Kraft der österreichischen Einverleibungsgelüste erwehren könne. Die erste Zusage wurde glänzend gelöst. Im raschen Siegeslaus nahm der große Schlachtenmeister bei Ulm eine ganze österreichische Armee gefangen, eilig mußten die Kaiserlichen das kurz vorher besetzte München verlassen und am 24. Oktober 1805 ertönte zum erstenmal das Vive Napoleon! in den Straßen einer deutschen Stadt. Doch nur kurze Rast gönnte sich der geborene Soldat. Wenige Wochen später schlug er die Schlacht bei Austerlitz und die hier erlittenen ungeheuren Verluste nötigten seine Feinde den Frieden zu Preßburg zu schließen. Er brachte auch für Bayern eine Erhöhung. Am 1. Jänner 1806 verkündete ein Herold in den Straßen Münchens, daß Kurfürst Max Joseph Titel und Rechte eines Königs angenommen habe. Napoleon, der am Tage der Proklamation in München verweilte, wurde, wo er sich zeigte, freudig begrüßt. Glockengeläute, Kanonendonner, Jubel des Volkes verherrlichten die Feier.

4. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 117

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Tie Aufrichtung der napoleonischen Weltherrschaft. 117 1797 1799 18. Brum. 1799-1812 1797 1840 1800 1803 1804 1805 1806 1806 1806 1807 1806 14. Okt. Siegeszug Bonapartes in Italien. Friede von Camposormio. Abtretung des linken Rheinufers. Grndung der cisalpinischen Republik. Napoleons Feldzug nach gypten und Syrien. Vernichtung seiner Flotte durch Nelson bei Abukin Napoleons Staats st reich. Napoleon erster Konsul-. Ii. Die Aufrichtung der napolconischen Weltherrschaft. Friedrich Wilhelm Iii. Der zweite Koalitionskrieg (Englands sterreich, Paul I. von Rußland). Sieg Napoleons bei M a r e n g o , Moreaus bei Hohenlinden. Friede von Luniville. Umsturz der Reichsversassung. Skularisation der geistlichen Reichsstnde und Einziehung der Reichsstdte. Napoleons K a i s e r k r n u n g. Knigreich Italien. Der dritte Koalitionskrieg (England, sterreich, Alexander I. von Rußland). Kapitulation Macks bei Ulm. Niederlage der franzsischen Flotte bei Trafalgar. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede von Preburg. Napoleon gibt Neapel an seinen Bruder Joseph, Holland an Louise Berg an Murat. Der Rheinbund. Franz Ii. legt d i e deutsche Kaiserkrone n i e d e r. Preuisch-sranzsisch-russischerkrieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld. Niederlage bei I e n a und A u e r st e d t. Kapitulation der Festungen. Verteidigung von Col-berg (Gneisenau), Graudenz (Courbiere), Glatz (Graf Gtzen). Eingreifen der Russen.

5. Deutsche Geschichte - S. 296

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
296 Geschichtliche Tabellen. 1799 1812 1797 1840 1799 1804 1798 1801 1800 1801 1803 18041814 1805 1806 1806 18061807 1806 i4, Okt. 1807 H. Die Aufrichtung der napoleonischcn Weltherrschaft. Friedrich Wilhelm Iii. Napoleon als erster Konsul. Der zweite Koalitionskrieg (England, Oster-reich, Paul I. von Rußland). Sieg Napoleons bei M a r e n g o, Moreaus bei Hohenlinden. Friede von Luneville. Umsturz der Reichsverfassung. Skularisation der geistlichen Reichsstnde und Einziehung der Reichsstdte. Napoleons Kaisertum. Knigreich Italien. Der dritte Koalitionskrieg (England, Oster-reich, Alexander I. von Rußland). Kapitulation Macks bei Ulm. Niederlage der franzsischen Flotte bei Trafalgar. Dreikaiferfchlacht bei Austerlitz. Friede von Preburg. Napoleon gibt Neapel an seinen Bruder Joseph, Holland an Louis, Berg an Murat. Der Rheinbund. Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Preuisch-franzsifch-rufsifcher Krieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei (Baalfeld. Niederlage bei Jena und Auerstedt. Kapitulation der Festungen. Verteidigung von Col-berg (Gneisenau), Graudenz (Courbiere), Glatz (Graf Gtzen). Eingreifen der Russen. Unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Niederlage bei F r i e d l a n d. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselbischen Be-sitzungen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerome) und der polnischen Erwerbungen auer Westpreuen (Herzogtum Warschau). Bndnis Napoleons und Alexanders. Aussaugung Preuens durch die franzsische Armee. i

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 183

1896 - Leipzig : Voigtländer
188 von sterreich und den König von Preußen ab. Durch den Vertrag zu Gastein (August 1865) wurde Holstein unter sterreichische, Schleswig unter preuische Verwaltung gestellt; das Herzogtum Lauenburg ging, gegen eine an sterreich zu zahlende Abfindungssumme, in den Besitz des Knigs von Preußen der. Bismarcks Verdienst um diese Erfolge wurde durch seine Erhebung in den Grafen-stand vom Könige anerkannt. 93. Der deutsche Krieg von 1866. (. Karte Xii und X.) 1. Verwickelung in Schleswig-Holstein. Nach der bereinkunft von Gastein arbeitete die sterreichische Regierung in Holstein immer ent-schiedener darauf hin, dieses Land dem Prinzen von Augustenburg zu ber-antworten. Preußen erhob hiergegen scharfen Widerspruch, und als sterreich die schleswig-holsteinische Sache der Entscheidung des Bundes anheimstellte, erklrte Preußen dieses Vorgehen sterreichs fr einen Bruch des Gasteiner Vertrags. Es beanspruchte daher wieder die Mitregierung in Holstein und lie dort Truppen einmarschieren; vor diesen zog sich die minder zahlreiche sterreichische Besatzung aus Holstein zurck. 2. Ausbruch des Krieges. Wegen der Besetzung Holsteins durch Preußen beantragte sterreich Bundeshilfe. Als diese in der Bundes-tagsitzung vom 14. Juni beschlossen wurde, erklrte Preußen den bis-herigen Bundesvertrag sr gebrochen. Sofort rckten preuische Truppen in die mit sterreich verbndeten Staaten Hannover, Kurhessen und Sachsen ein. Das hannoversche Heer suchte nach Bayern durchzubrechen, mute aber, von bermacht umstellt, bei L a n g e n s a l z a die Waffen strecken; Kurhessen wurde ohne Schwertstreich besetzt; das schsische Heer zog sich beim Einrcken der Preußen nach Bhmen zurck. 3. Der Kampf in Bhmen. sterreich hatte in Mhren und Bhmen unter dem Feldzeugmeister Benedek ein Heer von 240000 Mann aufgestellt, dem sich 23000 Sachsen anschlssen. Gleichzeitig von drei Seiten drangen die Preußen in Bhmen ein: (a.) die Elbarmee, 46000 Mann unter Herwarth von Vittenfeld, zog von Dresden her sdstlich; (b.) die erste Armee, 93000 Mann unter dem Prinzen Friedrich Karl, rckte von der Lausitz her nach Sden vor; (c.) die zweite oder schlesische Armee, 115000 Mann unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, zog der das Riesengebirge heran. Benedek vereinigte sein Heer bei Kniggrtz. Den Oberbefehl der die gesamten preuischen Streitkrfte bernahm jetzt König Wilhelm, der mit dem Grafen Bismarck am 2. Juli in Gitfchin

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 367

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
I Deutschland v. westfälischen b. zum ryßwicker Frieden. 307 archie. Der entscheidende Sieg, welchen Eugen bei Zenthadknir. über die Türken erfocht, leitete den Frieden ein, welcher endlich Scpt. zu Carlowiz, den 29. Jan. 1h99, auf 25 Jahre zu Stande 1097 kam. Ungarn, Siebenbürgen und Slavonien blieben unter kaiser- licher Botmäßigkeit. Noch vor Beendigung dieses Türkenkrieges fand Ludwig Xiv. schon wieder Gelegenheit Deutschland anzufeinoen. Mit dem Churfürsten Karl von der Pfalz erlosch die Pfalz -Simmersche 1685 Linie; der Pfalzgraf Wilhelm von Neuburg folgte ihm in der Regierung; allein die Schwester des verstorbenen Churfürsten, Charlotte Elisabeth, Gemahlin des Herzogs Philipp von Orleans, erhob Ansprüche auf ganze Landerstrecken und Städte des Chur- fürstenthums als ihr gehörige Allodien oder Erbgüter, und der König von Frankreich warf sich zu ihrem Sachwalter auf. Zur Abwehrung solcher Eingriffe schloffen der Kaiser, der König von Spanien, der König von Schweden, der Churfürst von Baiern, der fränkische und oberrheinische Kreis und das Haus Sachsen zu Augsburg den großen Bund zur Aufrechthaltung des west- phalffchen und nimweger Friedens. Dieß gab Ludwig Xi V. ei- nen hinreichenden Vorwand, den langst beabsichtigten Krieg zu er- neuern. Unter den frühem Verheerungen, eines Attila würdig, ließ der Kriegsminister Louvois die Pfalz in eine Einöde verwan- i6s8' deln; Heidelberg, Spei er, Worms, Manheim, über 14 andere bedeutende Städte und unzählige Dörfer wurden durch den General Monte las auf Befehl des Herzogs von Crequi in die Asche gelegt. Die.se Greuel erschütterten sogar die Cabinette. Der König von England, Wilhelm Hi., zugleich Statthalter der Niederlande, verband sich zu Wien mit Oestreich, Spa- ^nj0, nien und Savoien zur so genannten großen Allianz, Der Churfürst von Brandenburg, Friedrich 111., der Churfürst von Sachsen, Johann Georg 121., zogen mit zu Felde, Dä- nemark schickte ein Hülfscorps, und der Herzog Karl von Loth- ringen führte den Oberbefehl. Gleichwohl war der größere Vortheil auf Seiten der Franzosen, wo mehr Einheit herrschte. Mainz und Bonn ergaben sich dem Herzoge Karl; er starb aber im fol- genden Jahre, der Churfürst Maximilian E manuel von wo» Baiern übernahm den Oberbefehl über die Reichsarmee, ohne et- was Bedeutendes auszurichten, dagegen schlug der französische Mar- schall von Luxemburg die Verbündeten bei dem Dorfe Fleu- rus, unweit Namur unter dem Fürsten Georg Friedrich von Waldeck; der General Cati nat trug einen Sieg über 1c0lj den Herzog von Savoien bei S ta fforda, in Piemont, davon, l0, und der Vice-Admiral, Graftourville, machte die französische Fürgge über die aus der Höhe von Dieppe vereinigte englisch ^ hol- ländische Flotte triumphiren. Auch in den folgenden Feldzügen benio. begünstigte das Glück die Franzosen zu Lande; Catinat eroberte /

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 370

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
370 Neunter Zeitraum. König von England und Statthalter der Niederlande verhandelte früher mit Frankreich einen zweimaligen Theilungsvertrag der spa- nischen Monarchie, nach welchem die italienischen Lande von sel- biger getrennt werden sollten; Karl Ii., hierüber entrüstet, beschloß selbigem durch ein Testament zuvor zu kommen, da dieses aber Frankreich allen Gewinn zuwendete, so erklärte auch England dem- selben jetzt den Krieg, und Portugal, Spaniens Ecbfeindin, spater noch Sav oi en, thaten ein gleiches. Zn I ta li en begann 1701 der Kampf zuerst, wohin Eugen mit einem kaiserlichen Heere, an welches sich 10,000 Mann Preußen und Hannoveraner an- schloffen, aufbcach. Unvermuthet stand er bei Verona, an der Etsch, schlug die Franzosen bei Earpi und Chiari, machte den General Villeroi in Eremona zum Gefangenen, und nahm seine Winterquartiere in Oberitalien. Der Herzog von Marldo- r o u g h, in der Schule des denkwürdigen Türenne gebildet, befeh- 1702 ligte die englisch-holländische Armee und erschien in den Niederlan- den. Das Ableben Wilhelms Zu. änderte nichts, denn seine Nach- folgerin Anna blieb dem angenommenen Systeme Englands treu. M a r l b o r o u g h bemächtigte sich einiger Gcenzplatze in den 1703 Niederlanden, der französische Marschall Villars aber ging über den Rhein und vereinigte sich mit dem Churfürsten von Baiern. Dieser überließ den Franzosen die Bewachung seines Landes, während er selbst Tvrol überschwemmen wollte, wo ihm sodann der Herzog von V endo me, welcher nach Villeroi in Italien commanoirte, von dort aus die Hand reichen sollte. Die Eroberung von Kufstein und Jnspruck schienen günsti- ge Vorzeichen. Doch der Tyroler Muth erwachte; unter der Anführung des Amtmanns Martin Sterzing besetzten sie die Pässe des Brenners, wälzten Felsenblöcke und Baumstämme auf die durchziehenden Baiern, verfolgten sie mit ihren Geschossen, und warfen den Ehurfursten, mit Verlust der Hälfte seiner Mann- Juni schuft, zurück. Wiederum mit Villars vereinigt schnitt ihnen ein 1703 kaiserliches Corps unter dem General Styrum die Zufuhr ab; den 2». durch ein glückliches Treffen bei H öchstädt machten sie sich Luft, poch ward, wegen fortwaltender Mißverständnisse Villars abgerufen, 1703 und der geschmeidigere Graf von Marsin an seine Stelle ge- schickt. Ein Hauptschlag sollte jetzt von den Verbündeten geführt werden, um des Krieges schwankendem Gange eine bestimmte Rich- tung zu geben. Eugen, welcher gerathen, den Krieg nach Baiern zu versetzen, verließ Italien, dem Grafen von Stahrenberg den *7"^ Oberbefehl einstweilen übergebend, und kam nach Deutschland; Marlborough führte sein Heer bis Heilbronn, vereinigte sich bei i,„ Mm Ulm mit den Kaiserlichen unter dem Prinzen von Baden, und vertrieb die Baiern und Franzosen aus ihrem befestigten Lager d.2.Jli. auf dem Schellen berge, bei Donauwerth. Jetzt bor man ' dem Chursürsten von Baiern Frieden an unter vortheilhaften Be-

9. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 215

1879 - Leipzig : Teubner
Der bairische Erbfolgestreit 1778. 1784. 215 ab. Aber der nächste Erbe des Kurfürsten, der Herzog Karl von Zweibrücken, erhob Einsprache dagegen und wandte sich um Hülfe an Friedrich den Großen. Da Friedrich durch friedliche Unterhandlung in Wien nichts ausrichtete, so kam es zum Krieg; er rückte mit einem Heer in Böhmen ein (5. Juli 1778). Dieser Krieg heißt der bairische Erbfolgekrieg, aber das Volk uaunte ihn spottend den „Kartoffelkrieg". Denn auf beiden Seiten zeigte sich keine rechte Kriegslust; es kam zwar zu mehreren kleineren Gefechten, aber zu keiner Schlacht, und man schloß am 3. Mai 1779 den Frieden zu Tescheu ab. Joseph mußte seinen Ansprüchen auf Baiern entsagen; nur das Jnnviertel, das Land zwischen Inn, Donau, Salza und Traun, kam an Oestreich. Dadurch erhielt es eine unmittelbare Verbindung mit Tirol. Nicht lange nach dem Tode der Maria Theresia, inv I. 1784, nahm Joseph den Plan, sich Baiern anzueignen und dadurch feine Staaten im Westen abzurunden, wieder auf. Er schlug dem Kurfürsten Karl Theodor vor, daß er Baiern an Oestreich abtrete und dafür die östreichischen Niederlande nehme unter dem Titel eines Königreichs Burgund. Die Niederlande waren für Oestreich ein unsicherer Besitz; sie lagen fern von den übrigen östreichischen Landen und waren stets dem Angriffe Frankreicks ausgesetzt. Darum wollte Jofeph sich ihrer entledigen, und zwar für einen schönen Preis. Karl Theodor ging auf den Vorschlag ein, er wollte das Erbland der Wittelsbacher, das treu an seiner angestammten Fürstenfamilie hing, gegen das unsichere Belgien vertauschen. Aber wiederum that der Herzog von Zweibrücken Einsprache, und Friedrich von Preußen nahm sich feiner an. Dieser stiftete damals den deutschen Fürstenbund (S. 213) und nöthigte den Kaiser, seinen Plan aufzugeben. Joseph Ii., der nach dem Tode feiner Mutter zehn Jahre in Oestreich herrschte (1780—1790), war ein edler Mann, von großen Fähigkeiten und vielen Kenntnissen. Er wollte nur das Wohl feiner Unterthanen und beabsichtigte, dem Vorbilde Friedrichs nacheifernd, seine Landmrckm^,^^^, Menge durchgreifender Reformen zu beglücken. er.....je Schulb::;'. r schung Braurschweig Schulbuchbibliothek

10. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 136

1879 - Leipzig : Teubner
136 Krieg in Süddeutschland 1703—4. eine Schlacht verloren. In den Jahren 1702 und 1703 focht er in den Niederlanden und im Kurfürstenthum Köln und eroberte manche feste Stadt (auch Bonn), während die Franzosen sich in der Defensive hielten. Der dritte Kriegsschauplatz war Süddeutschland. Hier war im Mai 1703 ein französisches Heer unter Villars über den Rhein gegangen und hatte sich in Schwaben mit dem Kurfürsten von Baiern vereinigt. Während Villars die obere und mittlere Donau behauptete, unternahm der Kurfürst einen Einfall in Tyrol, auf welches er Ansprüche machte. Er drang glücklich bis nach Jnsbruck vor und bis zu den Schanzen am Brenner. Da aber mußte er wieder zurück; denn das Volk der Tyroler, getrieben von nachbarlichem Haffe und dem angestammten Fürstenhause treu ergeben, hatte sich unter Anführung eines wackeren Beamten, Martin Sterzinger, gegen die Baiern erhoben und bekämpfte sie von feinen Bergen und in feinen Schluchten mit hinabgestürzten Baumstämmen und Rollsteinen und den sicheren Büchsen, so daß sie unter großen Verlusten das Land räumen mußten. Nach Baiern zurückgekehrt, führte aber der Kurfürst den Krieg mit solchem Geschick und Energie, daß man sogar in Wien sich nicht mehr sicher glaubte. Prinz Eugen, der damals die Leitung des Heerwesens übernahm, erkannte, daß die Entscheidung des ganzen Krieges nur in Baiern liege, und setzte es bei dem Hofe durch, daß er selbst mit einem Heere nach Baiern geschickt und auch Marlborough eingeladen wurde, dorthin zu kommen. Marlborough und Eugen vereinigten sich hier im I. 1704 mit dem Markgrafen Ludwig von Baden, der vorher in den Türkenkriegen sich großen Ruhm erworben hatte. Die drei Feldherrn verabredeten, daß Eugen den Rhein decke und den Uebergang eines zweiten französischen Heeres unter Tallard verhindere, während Marlborough und Ludwig von Baden sich auf die Baiern und das mit ihnen bereinigte Heer der Franzosen unter Marsin, dem Nachfolger Villars, stürzten. Ein Theil der bairischen Truppen unter dem Grafen Arco hatte sich bei Donauwörth am Schellen-
   bis 10 von 725 weiter»  »»
725 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 725 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 9
1 209
2 16308
3 285
4 738
5 804
6 12
7 783
8 313
9 40
10 3791
11 43
12 644
13 463
14 10
15 10
16 366
17 4
18 130
19 81
20 7
21 66
22 12
23 18
24 55
25 809
26 150
27 483
28 6318
29 186
30 12
31 1284
32 142
33 155
34 3363
35 725
36 1373
37 5384
38 63
39 637
40 214
41 26
42 168
43 131
44 15
45 686
46 403
47 2274
48 59
49 8

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 74
1 443
2 7
3 684
4 532
5 740
6 138
7 550
8 1290
9 4627
10 358
11 239
12 74
13 124
14 4
15 940
16 2098
17 2026
18 509
19 462
20 756
21 92
22 2
23 786
24 14
25 100
26 8
27 133
28 101
29 3825
30 54
31 2
32 429
33 616
34 2593
35 87
36 546
37 496
38 1305
39 148
40 170
41 1177
42 102
43 298
44 7326
45 672
46 390
47 4
48 213
49 166
50 75
51 2434
52 127
53 76
54 54
55 10
56 250
57 318
58 80
59 438
60 5533
61 1042
62 106
63 116
64 120
65 69
66 319
67 561
68 451
69 153
70 520
71 314
72 540
73 1844
74 4842
75 48
76 289
77 353
78 361
79 116
80 836
81 34
82 87
83 83
84 22
85 725
86 488
87 50
88 6
89 48
90 49
91 30
92 2023
93 212
94 303
95 187
96 5169
97 88
98 1628
99 44

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 2
3 6
4 0
5 2
6 1
7 8
8 2
9 284
10 1
11 1
12 7
13 1
14 2
15 0
16 12
17 25
18 7
19 9
20 0
21 155
22 0
23 0
24 4
25 2
26 9
27 0
28 0
29 1
30 54
31 1
32 0
33 30
34 0
35 19
36 2
37 0
38 7
39 20
40 15
41 0
42 0
43 1
44 107
45 5
46 6
47 3
48 0
49 5
50 4
51 2
52 1
53 4
54 24
55 258
56 0
57 2
58 1
59 43
60 6
61 9
62 0
63 0
64 2
65 9
66 9
67 99
68 0
69 1
70 26
71 49
72 1
73 18
74 0
75 39
76 1
77 1
78 8
79 16
80 14
81 32
82 0
83 0
84 3
85 0
86 0
87 2
88 23
89 0
90 4
91 8
92 17
93 90
94 1
95 0
96 1
97 4
98 3
99 0
100 8
101 0
102 9
103 90
104 0
105 3
106 1
107 0
108 0
109 0
110 2
111 0
112 0
113 0
114 1
115 0
116 1
117 16
118 24
119 0
120 0
121 36
122 1
123 2
124 4
125 1
126 0
127 2
128 0
129 3
130 16
131 41
132 2
133 1
134 0
135 4
136 10
137 0
138 1
139 4
140 51
141 17
142 2
143 3
144 42
145 1
146 1
147 2
148 3
149 3
150 129
151 7
152 8
153 6
154 1
155 27
156 95
157 22
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 8
166 9
167 10
168 0
169 1
170 123
171 6
172 2
173 10
174 118
175 12
176 62
177 21
178 0
179 3
180 2
181 0
182 66
183 25
184 0
185 0
186 0
187 0
188 2
189 0
190 0
191 23
192 2
193 1
194 0
195 0
196 3
197 67
198 276
199 5